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Abiklausuren starten - Sorge vor weiterem Negativtrend

Die Osterferien sind vorbei – für alle Abiturientinnen und Abiturienten im deutschen 100,5-Revier starten damit die Abiturprüfungen. Los geht’s am Dienstag mit dem Fach Deutsch.

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Schüler durchgefallen, wie der Philologenverband ermittelt hat.

Demnach haben im vergangenen Jahr 5,2 Prozent der Schülerinnen und Schüler das Abitur nicht bestanden – ein Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2021. Besonders im Fach Deutsch zeigt sich der Negativtrend: Mit durchschnittlich 8,1 Notenpunkten wurde hier das schlechteste Ergebnis überhaupt erzielt.

Dr. Andreas Lux, Leiter der Gesamtschule Aachen-Brand, kann diesen Trend für seine Schule nicht bestätigen. Er hat jedoch eine Vermutung, woran die Entwicklung liegen könnte. So sei der Einfluss von Internet und Social Media in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – und damit gehe eine stärkere Orientierung hin zum Englischen und weg vom Deutschen einher. „Ab 18 Uhr hatte ich keine Freunde mehr – da hat man gelesen. Heute ist das anders. Heute nimmt man die Freunde über Social Media sogar mit ins Schlafzimmer. Und das spiegelt sich natürlich irgendwo wider“, sagt Lux im 100,5-Interview. An der Gesamtschule Aachen-Brand überlege man, einen dritten Englisch-Leistungskurs einzurichten. „Umgekehrt ist auch verständlich, dass weniger Schülerinnen und Schüler mit Freude den Deutsch-Leistungskurs wählen, wenn immer weniger gelesen werde“, so Lux weiter.

Außerdem beobachtet er, dass Lehrerinnen und Lehrer in Klausuren zunehmend Begriffe erklären müssen, weil sie von den Schülern nicht mehr verstanden werden. „Ich hab ein Beispiel aus einer Physik-Klausur, bei dem ich merkte, dass einige Schülerinnen und Schüler Probleme hatten. Das war die Formulierung ‚Jemand ist darauf bedacht‘ – das war für einige nicht mehr verständlich.“

Hinzu kämen weitere Herausforderungen, mit denen Schulen heute konfrontiert seien. Immer mehr Kinder kämen unvorbereitet in die Schule, erklärt Lux. „Das fängt bei der Feinmotorik an: Stifte müssen gehalten werden – das ist nicht mehr so. Es wird nicht mehr gebastelt, dann kann man auch eine Schere nicht bedienen. Das Stillsitzen fällt den Kindern schwer. All das sind gesellschaftliche Entwicklungen, auf die wir im System Schule treffen – und auf die wir Antworten suchen müssen.“ Auch das Landesministerium erhöhe die Anforderungen weiter. „Wir müssen Verkehrserziehung machen. Wir müssen Berufsorientierung machen. Und wenn wir das machen, findet kein Unterricht statt.“ Auch das sei ein möglicher Grund für weniger Kontinuität im fachlichen Lernen.

Abschließend stellt Lux fest, dass soziale Faktoren zunehmend Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler nehmen. Die Fehlzeiten steigen, der Leistungsdruck nimmt zu. Immer mehr junge Menschen entwickelten Schulangst – ein Effekt, der insbesondere durch die Pandemie und den Distanzunterricht verstärkt wurde.

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